News Dr. Malte Mienert

Autor Malte Mienert fordert in seinem neuen Buch mehr Flexibilität im pädagogischen Alltag. Festgefahrene Denkweisen seien von gestern.

Häufig habe der Autor als Fortbildner pädagogischer Fachkräfte den Satz gehört: „Das machen wir schon immer so". Pädagogische Veränderungen seien nicht möglich, weil die Rahmenbedingungen nicht passten. Psychologe Malte Mienert stellt diese Denkweise in Frage. Kinder sollten die Entwicklungsmöglichkeiten bekommen, die sie für die Zukunft brauchen. Der Blick der Fachkräfte sollte dabei auf das Wohl der Kinder gerichtet sein. Mit vielen Beispielen versucht er, Denk- und Handlungsweisen zu spiegeln und dazu anzuregen, über die eigenen Argumente und Alternativen nachzudenken. Das soll Fachkräften helfen, den selbst auferlegten Druck abzubauen. Mienert plädiert für eine beziehungsorientierte Pädagogik, die flexibel ist. Pläne, die am Montag festlegen, was am Freitag getan wird, seien von gestern. Ebenso pädagogisches Handeln nach der Prämisse: So war es schon immer. Seine Aussagen seien „nicht als Kritik an den pädagogischen Fachkräften, sondern als Angebot zur fachlichen Auseinandersetzung" zu verstehen. Mienert fordert von den pädagogischen Fachkräften, stets professionell zu arbeiten und das Wohl des Kindes über ihre persönlichen Stimmungen zu stellen. Kann dies eine Erzieherin oder ein Erzieher nicht, solle sie oder er den Beruf wechseln. Der Autor scheint die Entwicklungen im Elementarbereich vor allem aufgrund seiner Erfahrungen in Ostdeutschland zu reflektieren. Daraus allgemeine Aussagen für die pädagogische Arbeit in der Bundesrepublik abzuleiten – wie er es macht –, ist meines Erachtens nicht angemessen. Gleichwohl bietet das Buch vielfältige Anstöße für den Diskurs im Team.

(Text Gerhard Stranz in "Meine Kita" 01 2017)

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